Ein Jahr nachdem ich in der „Süßen Ecke“ mein Talent zum Modellieren mit der Folie an den Tannenzäpfle-Bierflaschen entdeckte, gab ich denen aus meinem Bekanntenkreis nach, die mir rieten, doch mal meine Arbeiten der Brauerei zu zeigen und Kontakt aufzunehmen.
Ich war der Meinung, dass ja eigentlich jeder anfängt, mit der Folie zu basteln, weil sie sich so leicht ablösen lässt. Und da es ein so bekanntes Bier und eine so große Brauerei ist, käme da so viel zusammen, sicher auch bessere Arbeiten, dass es sich nicht lohnte.
Der Grund dass ich jetzt über meinen Schatten sprang war die Aussicht auf die anderen Farben, die es laut Webseite noch gab: Blau, Grün, Weiß, Silber, Orange. Ich hatte ja
nur die Folie des Bieres, was es in Erfurt zu kaufen gab, also die
golden/silberne. Der Drang mehr als zwei »Farben« verwenden zu können, war größer.
So fotografierte ich meine besten Arbeiten so gut es ging, ließ diese Fotos entwickeln und bestückte damit ein Einsteckalbum. Vorn und hinten noch einen schicken halben Folienring aus dem gesammelten Material drauf. Fertig war der „Katalog“.
An dem Diorama mit der Geigerin, dem Mikrofon und dem Kronleuchter saß ich ein paar Stunden. Der Parkettfußboden ist ein Glicée-Print auf Fotopapier, der Rest besteht zu 100% aus der Metallfolie.
In einem Begleitbrief erläuterte ich den Inhalt des Pakets, die Geschichte dahinter, das Warum und das Drumherum. Und ich fragte nach den anderen Foliensorten. Als alles fertig war, verschickte ich es per Einschreiben an die zuständige Abteilung.
Die Antwort erhielt ich etwa zwei Wochen später.
Ich erhielt einen Geschenkkarton im Rothaus-Design mit den unterschiedlichen Tannenzäpfle-Sorten und zusätzlichen Folien in den neuen Farben. Dazu zwei Gläser und ein Brief, sogar vom Vorstand mit Prägung:
Ich habe mich sehr darüber gefreut. Das Bier verkostete ich mit Freunden am darauffolgenden Wochenende.