Sehr lang gezogene Samples spannen einen Raum auf, der hallt, Stimmen klingen fremd und doch vertraut. Das Stück weckt vielleicht verborgene Phantasien. Lässt man sie zu? Nach einem Ausweg suchen oder vertrauensvoll fallen lassen? Am Anfang war die Leere — Emptiness… und am Ende?
Das Stück habe ich mit dem Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop, dem freien Sample-Editor Audacity und dem Shareware-Spektrummodeller Photosounder aus ein paar kurzen Sprachsamples aus einer zuvor aufgezeichneten Lesung erstellt. Die Original-Samples sind nur kurze, gesprochene Wörter.
Photosounder interpretiert Schwarz-Weiß-Bilder als sogenanntes Audio-Spektrum: Von unten nach oben steigt die Frequenz, von links nach rechts läuft die Zeit und die Helligkeit der Pixel ist die Amplitude zum jeweiligen Zeitpunktund bestimmter Frequenz.
Das ist die Oberfläche von Photosounder. Man kann sowohl Bild- als auch Audio-Dateien importieren und exportieren. Beim Import von Bildern passt es die Pegel der Frequenzen aneinander an. Die Bilddaten werden anhand der Skalen links und unten angezeigt, wobei das Programm wie erwähnt mit monochromen Bilddaten arbeitet. Schwarz wird blau und weiß wird gelb dargestellt. Mit dem Play-Knopf unten in der Mitte lässt sich die errechnete Audio-Spur abspielen.
Die Drehregler ändern das Raster und damit die Art wie das Bild interpretiert wird — Verhältnis der Pixel zu Oktaven ist die vertikale Achse, Pixel pro Sekunde die horizontale Achse. Darüber hinaus hat das Programm sowohl Bildbearbeitungs- als auch Audiobearbeitungsfunktionen. Grundgedanke ist, dass die geladenen Daten eben beides sind — sowohl eine zeitliche Aneinanderreihung von Audiospektren (senkrechte Pixelzeilen) als auch eine zweidimensionale Matrix aus Pixeln.
Neben Photosounder benutzte ich wie erwähnt noch Audacity und Adobe Photoshop, beide Spezialisten in ihrem jeweiligen Gebiet. Dadurch ergab sich folgender Workflow:
Den Song habe ich dann mit Photoshop zusammengesetzt. Dort gibt es ja auch ein Raster, das stellte ich so ein wie das in Photosounder. Am Schluss hatte ich ein sehr breites Bild — 15394 x 571 Pixel:
Anstelle des nicht so günstigen Adobe Photoshop funktioniert auch jede andere Bildbearbeitung. Wichtig ist, dass sie Schwarz-Weiß-Bilder öffnen und speichern können muss.
Edit 13.11.2023:
ich habe ein Oszilloskop-Video von dem Lied gemacht. Dazu nutzte ich das XXY Oszilloskop, den Aiseesoft ScreenRecorder, Adobe Photoshop und das freie DaVinci Resolve zum schneiden.
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