Der Mensa in Deutschland e. V. (MinD) ist ein Verein mit etwa 14.000 Mitgliedern. Er bringt Menschen zusammen, die geistige Herausforderungen mögen und sich dafür gern auch mal was für die anderen ausdenken. So wollten ein paar Vereinsmitglieder, auch M’s genannt, in ihrer Heimatstadt Karlsruhe eine Krimischnitzeljagd aufbauen. Just for fun, kostenlos für jedermann/-frau, ein Herzensprojekt. Gregor, ein Freund von mir, den ich von den Erfurter MinD-Treffen kenne, hat beruflich viel in Karlsruhe zu tun und wurde gefragt, ob er jemanden kennt, der gern Logos zeichnet. Dabei dachte er an mich.
Nur wusste ich zu Anfang nicht, worauf ich mich einlasse, aber das Projekt fesselte mich, denn es war was völlig anderes. Es war eine Übung und entpuppte sich selbst als eine Art Schnitzeljagd.
Zuerst hatte ich nur den Namen des Projekts — »KryptiKA« — und zeichnete erstmal munter drauf los. Mystisch sollte es sein. Geheimnisvoll…
… und lag damit erstmal völlig daneben. Da kam von Gregor der erste Hinweis: »Mach doch was mit Karlsruhe selbst. Karlsruhe ist Fächerstadt, und vielleicht die Pyramide.« Okay, Google Earth, den Fächer gesucht und gefunden, 3D Ansicht, Perspektive, Screenshot, Photoshopebene und… was seh ich denn da?
Die Fächerstadt von Karlsruhe mit dem Schloss, dem Park und den ganzen Straßen baute sich vor meinem inneren Auge um zu einem freundlichen kleinen neugierigen Mädchen mit Zöpfen und Hut. Das schickte ich Nina, eine der Macher in Karlsruhe, nun direkt. Und als Feedback gab es Anerkennung und Freude zu dieser witzigen Idee, allerdings traf die »kleine Kryptika« nicht so ganz die Zielgruppe. Da gabs die Karten auf den Tisch und ich erfuhr vollständig, worum es ging: Das Projekt »KryptiKA« gibt MinD-Mitgliedern und Interessierten die Möglichkeit, die Stadt als Detektiv zu erkunden und Spione zu jagen. Dabei gibt es in der Stadt versteckte Hinweise, in die auch z. B. die Stadtgeschichte fließt. Das Logo sollte das wiederspiegeln: Fächer, Pyramide, KryptiKA mit großen »KA« weil es das Kfz-Kennzeichen ist, die Postleitzahl 76007, die auch das Detektiv-»007« drin hat u. a.
Das Ganze ging für mich in eine ganz neue Richtung. Aber ich musste nicht von vorn anfangen. Der Fächer war die Basis und für mich eine Art Bühne. Der erste Entwurf basierend auf den neuen Infos war dieses:
Das Design hat dann gut eingeschlagen, ein paar kleinere Änderungen gabs dann noch — beim finalen Logo haben wir die »76« weggelassen. Auf das Team in Karlsruhe wirkte das Logo wie ein Katalysator für Ideen, und das erzeugte wiederum Bedarf an Varianten. In dieser kreativen Feedbackschleife zeichnete ich noch weitere Motive für verschiedene Zwecke, so dass eben auch die 76, die 007, der Hut, die Sonnenbrille, Holmes, Fingerabdrücke, eine »Baustelle« und die Bühne selbst mal zur Geltung kommen:
Auf dem Mensa-Jahrestreffen in Hamburg Ende April habe ich die Karlsruher Initiatoren des Projekts ’KryptiKA’ persönlich kennengelernt.
Es hat Spaß gemacht. 🙂
Hier habe ich noch ein paar weiterführende Links:
- KryptiKA – Das Rätsel für Detektive und Spione in Karlsruhe
- MinD – Mensa in Deutschland e. V.