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Frosch-Diorama für den Adventskalender

Mit­ten im zwei­ten Lock­down ab Novem­ber 2020 keim­te im Freun­des­kreis die Idee auf, gemein­sam einen Weih­nachts­ka­len­der zu gestal­ten. Die Initia­to­rin grün­de­te am 14.11. eine eige­ne Whatsapp-Gruppe für das gemein­sa­me Pro­jekt und erör­ter­te die Regeln: 24 Leu­te bau­en jeweils 24 „Tür­chen“ für einen Wunsch-Tag. Am letz­ten Wochen­en­de im Monat sam­mel­te sie die alle ein um sie so zusam­men­zu­stel­len, damit jeder einen kom­plet­ten Weih­nachts­ka­len­der aus allen Bei­trä­gen bekommt. Da wir uns nicht sehen konn­ten war das die bes­te Idee ever, Beschäf­ti­gung, Gemein­schafts­geist und Über­ra­schung, sowie täg­li­che Vor­freu­de bis Weih­nach­ten inbegriffen.

Ich hat­te das mit den Tür­chen wört­lich genom­men und dach­te also an eine Art Schach­tel mit Türen dran. Türen wohin? Ein Raum. Eine Büh­ne. Der soll­te innen grö­ßer wir­ken, strah­len. Spie­gel! Far­ben, Mus­ter. Tie­fe. Per­spek­ti­ve. Licht­durch­flu­tet. Außen schlicht und innen peng! Eine ver­schach­tel­te Schachtel.

Da der Lock­down bis Dezem­ber wäh­ren soll­te und außer­halb der Woh­nung eh nichts ging, war ich zuver­sicht­lich, auch auf­wän­di­ge­re Schach­teln 24 mal bau­en zu kön­nen. Ich begann gleich damit, den Kubus zu kon­stru­ie­ren, der sich nach hin­ten ver­jüngt und auch die Form der Spie­gel mit sich „zieht“. Erst auf Käst­chen­pa­pier, dann am PC mit Rhi­no. Am Ende des Abends (Sonn­tag früh halb 2) gab es schon das ers­te Papiermodell.

Am dar­auf­fol­gen­den Sonn­tag fer­tig­te ich die 24 Büh­nen aus stär­ke­rem far­bi­gen Papier und die Spie­gel aus Res­ten von Spiegelpappe. 

Jede ein­zel­ne Schach­tel soll­te ein indi­vi­du­el­les Boden­mus­ter haben. Die­se zeich­ne­te ich die Woche über auf Käst­chen­pa­pier. Am Sams­tag den 21.11. scann­te ich alle ein, ver­zerr­te sie per­spek­ti­visch nach hin­ten, druck­te sie auf Foto­pa­pier, schnitt sie aus und kleb­te sie in die Büh­nen­tei­le ein. Dabei galt es, auf pas­sen­de Far­ben zu achten.

Nun stand die Büh­ne. In den 24 Vari­an­ten. Doch was mache ich da 24 mal rein? Schaf­fe ich es, zumal schon die hal­be Zeit ver­gan­gen war?

Da ich noch nicht abschät­zen konn­te, wie auf­wän­dig die äuße­re Box mit den Türen wer­den wür­de, ent­schloss ich mich, das Inne­re, den Prot­ago­nis­ten der Büh­ne, her­aus­nehm­bar und damit varia­bel zu gestal­ten. Da der magne­ti­sche Hal­te­me­cha­nis­mus Bestand­teil der Box ist, muss­te ich das beim Auf­bau berück­sich­ti­gen.
Nächs­tes Ziel: Magnet im Boden, Kron­kor­ken und die Außenbox.

Die Außen­box besteht aus 4 Sandwichkarton-Teilen. Oben mit Loch und vorn mit­tig ein klei­ner Magnet für die spä­te­ren Türen, dann halt noch links, rechts nach Maß. Oben und unten ein Papier­strei­fen in Far­be der Büh­ne ergänzt. Dann kleb­te ich alle wei­ßen Flä­chen und die Rück­sei­te mit Papier­kle­be­band ab. Das erwies sich als super geeig­net, da es neben der schlich­ten Optik auch sehr gut for­men ließ.

Im Bild links die fer­ti­ge Box, mit­tig mit der Lage Papier­kle­be­band und rechts die Tür­ge­len­ke aus je einem Papp­strei­fen und Kle­be­band. Dann nahm ich eine Box und ent­wi­ckel­te das Design der Wellpappe-Türen bis ich mit Über­lap­pung, Magnet­ver­schluss und Sta­bi­li­tät zufrie­den war:

Die ande­ren 23 Boxen berei­te­te ich dann ana­log vor, so dass am Sams­tag gegen 1 Uhr mor­gens alle Boxen ihre Türen hatten.

Par­al­lel zum Bau der Boxen hat­te ich auch hin und wie­der über den Prot­ago­nis­ten nach­ge­dacht. Ich ent­schied mich für die medi­tie­ren­den Frö­sche aus Tannenzäpfle-Faltakapseln, wie ich sie bereits 2017 als klei­ne Festival-Gifts model­liert hat­te. Sie soll­ten auf einer Medi­ta­ti­ons­mat­te sit­zen, die­se auf dem Kron­kor­ken befes­tigt auch her­aus­nehm­bar. Das wür­de dem ver­spie­gel­ten Raum eine zusätz­li­che Tie­fe ver­lei­hen: Ich stell­te mir vor, dass die Räu­me hin­ter den Türen über die gleich­zei­tig medi­tie­ren­den Frö­sche mit­ein­an­der ver­bun­den sind, und dann auch die Beschenk­ten, wenn sie die Türen öffneten …

Ab jetzt muss­te es ganz schnell gehen, denn wäh­rend ich die Schach­teln noch zu Doku­men­ta­ti­ons­zwe­cken foto­gra­fier­te, kam der Anruf, wo mei­ne Tür­chen blei­ben. Es war schon 19 Uhr durch. Sonn­tag. Dead­line. Mit Ent­set­zen stell­te ich fest, dass man den Frosch trotz Streu­fo­lie bei geschlos­se­nen Türen von oben sehen konn­te, so dass ich noch schnell über­all ein blau­es Kleb­chen drauf machen muss­te. Dann pack­te ich alle 24 Boxen in einen Jute­beu­tel und brach­te es doch noch recht­zei­tig 😉 zur Organisatorin.

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So gin­gen sie auf Rei­sen. Am Mon­tag, den 30.11. hol­te ich mir dann den neu zusam­men­ge­stell­ten Weih­nachts­ka­len­der ab. Er ent­hielt 24 mit viel Lie­be gemach­te Geschen­ke für die Tage bis Weih­nach­ten. Dadurch konn­te man trotz Lock­down und Distanz mit­ein­an­der doch irgend­wie ver­bun­den bleiben.

Vie­len Dank noch­mal an alle, die sich mit Geschen­ken betei­ligt haben und die lie­be Orga­ni­sa­to­rin Fran­zi für ihre Geduld mit mir und ihre „17“.