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Ovale 3D-Druck-Bilderrahmen

Die ellip­ti­schen MDF-Stücke und die pas­send dazu kon­stru­ier­ten und gedruck­ten Bilderrahmen.

Gege­ben waren ova­le Abfäl­le aus MDF und Sperr­holz. Alle Maße waren gleich: 36 x 72 mm. Ein paar ers­te Ver­su­che mit dem Brenn­stift hat­te ich hin­ter mir. Der Wunsch keim­te auf, die damit ent­ste­hen­den Bil­der auch an die Wand hän­gen zu können.

Das schreit nach einem 3D-Druck-Projekt. Nun, es schrie nicht lan­ge, denn ich begann gleich damit, zu kon­stru­ie­ren. Ich ver­wen­de das 3D-Programm Rhi­no­ce­ros. Anfang März gab es eine Son­der­ak­ti­on, wo ich güns­tig von mei­ner Ver­si­on 5 auf die 7 upgraden konn­te. Vor­teil: Vie­le neue Kon­struk­ti­ons­mög­lich­kei­ten, und Gras­shop­per — das node­ba­sie­ren­de Kon­struk­ti­ons­sys­tem für para­me­tri­sche Geo­me­trien — war über­ar­bei­tet und in das Haupt­pro­gramm inte­griert wor­den statt wie bis­her als eigen­stän­di­ges Pro­gramm. So konn­te ich mich gleich mit den neu­en Mög­lich­kei­ten ver­traut machen.

Bei einer kreis­run­den Form wür­de ich die Quer­schnitts­form an einem Kreis ent­lang rotie­ren. Die Ellip­se ist da schon anspruchs­vol­ler. Zudem woll­te ich schnell die Brei­te und Höhe anpas­sen kön­nen, damit das Holz­bild spä­ter nicht zu fest und nicht zu locker sitzt. Da kommt Gras­shop­per ins Spiel: Hier las­sen sich kom­ple­xe Geo­me­trien node­ba­siert zusam­men­bau­en. Ein Node kann alles sein: ein Zah­len­wert, ein Punkt, ein 2D-Shape, ein Mesh oder ein Ope­ra­tor. Alle Nodes haben links ihre Ein­gän­ge und rechts die Aus­gän­ge. Die Daten flie­ßen von links nach rechts über die »Lei­tun­gen«. Gras­shop­per zeigt in Echt­zeit die Geo­me­trie, wel­che ent­ste­hen wür­de, im nor­ma­len Kon­struk­ti­ons­fens­ter an.

Nach ein paar Stun­den hat­te ich mei­nen Grasshopper-Sketch fer­tig. Die rote Geo­me­trie ist das, was Gras­shop­per erzeugt. Die Eingabe-Nodes (links) »Pro­fil«, »Profil_Punkt«, »Ellipse_Mitte«, »Kreis_Punkt« sind nor­ma­le 3D-Punkt-Objekte im Ansichts­fens­ter, eben­falls als rote Kreu­ze mar­kiert. Das blaue ist die »geba­cke­ne« Geo­me­trie, der fer­ti­ge Rahmen. 

Im Prin­zip ent­steht der Bil­der­rah­men fol­gen­der­ma­ßen (v. l. n. r. im Sketch):
Aus »Ellipse_Mitte«, den Reg­lern für Brei­te und Höhe wird eine Ellip­sen­li­nie erzeugt. Die­se wird zusam­men mit der Quer­schnitts­form »Pro­fil« zu einem Loft-Objekt »Grund­teil« (ganz rechts oben). Der »Profil_Punkt« ist dabei so eine Art Anker, wel­cher der Ellip­sen­li­nie ent­lang läuft und dabei das »Pro­fil« zu einer Flä­che auf­zieht.
Der vio­lett gekenn­zei­che­te Teil des Sket­ches macht die Kugeln drauf. Dabei wird auch eine Ellip­sen­li­nie erzeugt, die von der Posi­ti­on der Kugel auf dem Pro­fil abhän­gig ist. Dann wird errech­net, wie­vie­le Kugeln auf die­ser Ellip­sen­li­nie Platz haben, die­se in die ent­spre­chen­de Anzahl gleich lan­ger Tei­le geteilt und an jedes Ende die­ser Tei­le eine Kugel gesetzt. Ganz rechts unten ist die »Per­len­ket­te« fertig.

So habe ich eine »Rahmen-Maschine« gebaut, wel­che run­de und ellip­ti­sche Rah­men mit belie­bi­gen Innen­ma­ßen und dem Kugel­mus­ter erzeu­gen kann. Das Loch zum Auf­hän­gen wird mit bool­scher Dif­fe­renz aus der fer­ti­gen Rah­men­geo­me­trie herausgeschnitten.

Kon­struk­ti­on der Form mit Rhi­no­ce­ros 3D und Gras­shop­per (vor­de­res Fens­ter). Hier kön­nen Brei­te und Höhe der Aus­spa­rung und die Anzahl der Kugeln vari­iert und dar­aus der Rah­men erzeugt (»geba­cken«) werden.

Als alles pass­te, opti­mier­te ich noch das Sli­cen für den 3D-Drucker und druck­te die mit Farbwechsel-PLA, um für die Moti­ve schnell eine gute Farb­aus­wahl zu erhalten.