Ein Portrait im Grafittiworkshop

Am 10. Juli lud der Pro­For­ma e. V. zu einem beson­de­ren Grafitti-Workshop in das AJZ in Erfurt ein. Ich hat­te noch nie ein Bild gesprüht und hier gab es die Chan­ce, sich unter pro­fes­sio­nel­ler Anlei­tung vom Erfur­ter Grafitti-Künstler Dr. Hot aus­zu­pro­bie­ren. Ins­ge­samt waren wir etwa ein Dut­zend Teilnehmende. 

Die Idee: Jeder sprüht ein Selbst­por­trait, basie­rend auf einem zuvor auf­ge­nom­me­nen Foto, auf ein Stück Plat­ten­wa­re. Das waren Abfall­stü­cke, ver­schie­de­ne Grö­ßen, ver­schie­de­ne Materialien.

das ist das Foto, für das ich mich letzt­end­lich ent­schie­den habe. Das hat­te ich dann auf mei­nem Smart­phone als Referenz.
Die Kon­struk­ti­on war weni­ger wacke­lig als sie aus­sieht. Wäh­rend der Zeit habe ich auch Tei­le davon mit den ande­ren Teil­neh­men­den getauscht und auch ein­mal den Stand­ort gewech­selt. Das ging ganz easy.
Im Pro­zess habe ich die Flä­che ins­ge­samt drei­mal besprüht. Nach etwa 3 Stun­den war ich mit dem letz­ten Ver­such zufrie­den. Dann habe ich nur noch »Deko-Pixel« drauf­ge­sprüht, um den Bogen zur digi­ta­len Welt zu span­nen. Foto: Work­shop­lei­ter Dr. Hot

Für das eige­ne Por­trait­fo­to gin­gen wir in einen dunk­len Raum, in wel­chen es zwei Lam­pen gab, die das Gesicht von bei­den Sei­ten beleuch­te­ten. Das bil­de­te eine inter­es­san­te Grund­la­ge. Anschlie­ßend such­ten wir uns geeig­ne­te »Lein­wän­de« zusam­men und — wich­tig — Gegen­stän­de, um die­se in einer fürs stun­den­lan­ge Sprü­hen erträg­li­che Posi­ti­on zu fixie­ren. Mei­ne Lein­wand ist eine grob geschnit­te­ne mas­si­ve MDF-Platte, 80 x 54 x 2 cm und gefühlt 20 kg schwer. Das wird ein wirk­lich mas­si­ves Bild.

Dann gings ans Grun­die­ren, das Aus­ar­bei­ten der Kon­tu­ren und des Lichts. Wir hal­fen uns gegen­sei­tig, hier und da ver­riet der Grafitti-Doktor ein paar sei­ner Knif­fe. Ich habe vom Pro­zess selbst kei­ne Bil­der gemacht, aber das Bild ent­hält eigent­lich drei Schich­ten Bil­der. Inter­es­sant ist, dass ich — obwohl es nur rotes und blau­es Licht in der Vor­la­ge gab — schwarz und weiß sehr oft gebraucht habe. Schwie­rig waren die Augen und die Bril­le. Ich den­ke den Hut habe ich ganz gut getrof­fen, das Gesicht — naja. Ich habe wahr­schein­lich ein schwie­ri­ges Gesicht.

Eine Woche spä­ter habe ich es abge­holt und in Lei­nen gewi­ckelt und unter den Arm geklemmt mit dem Rad bis nach Hau­se bekom­men. Seit dem hängt es recht zen­tral in mei­nem Wohn­zim­mer über der Couch.

Es hat Spaß gemacht! Vie­len Dank an die Leu­te vom Pro­for­ma e. V. und allen ande­ren Beteiligten.

Mein ers­tes Selbst­por­trait 80 x 55 x 2 cm Acryl auf MDF-Platte