Texte
Hier sind die Inhalte nicht chronologisch nach ihrer Entstehung, sondern alphabtisch nach Titeln aufgelistet und können einzeln aufgeklappt werden.
Dunkelheit umgibt mich
Ich höre Stimmen
sie sind nah
niemand da
Alles dunkel
ohne Licht
Ein Geräusch
bin ich das ?
Was für ein Ort
Es ist Dunkel
Schwarz.
Der Anfang.
Oder das Ende ?
Wo fängt sie an
Wo hört sie auf ?
Ich sehe kein Ende.
Wo bin ich?
Wer bin ich ?
Ich habe es vergessen.
Kein Gesicht — ohne Sicht.
Die Dunkelheit ist in mir.
Ich fühle den Raum, die Leere
Gross und mächtig ist sie
Das Universum ?
Ein Planet ?
Eine Schachtel ?
Ein Atom ?
Noch kleiner ?
Noch größer ?
Was ist Größe ?
Nur relativ zu bekannten Dingen.
Und zu unbekannten ?
Welche Form hat dieser Ort ?
Wie lange geh ich schon in eine Richtung.
Bewege ich mich überhaupt ?
Ich habe es vergessen.
Lang ists her
Oder wars schon immer ?
Kein Zyklus zum messen
Nichts zum beobachten
Keine Zeit
Nur Raum
Nur Dunkelheit umgibt mich
Sind es Tage ?
Wochen,
Jahre,
Jahrtausende oder
Nur Sekunden die vergangen sind ?
Ich habe es vergessen.
Stille.
Kein Laut. Ich bin alleine.
Existiere ich ?
Ich habe Angst.
Die Dunkelheit, das Alte, das Allererste
Was vor dem Licht war
Kehrte zurück.
Oder hier war es nie anders.
Nicht die Dunkelheit
nicht der allgegenwärtige Schatten ists,
Das Monster ist das Vergessen.
Bin ich tot ?
Lebe ich ?
Wo ist hier der Unterschied?
Was ist Existenz?
Mich fühlt niemand.
Mich sieht niemand.
Mich hört niemand.
Alle Sinne ohne Sinn.
Existiere ich ?
Ich habe mich vergessen.
04.09.2001
Bierflasche
am Boden
da liegt sie
Scherben im eigenen Saft
Schüttrunde
22.07.2015
Bin heute aufgestanden kurz vor zehn
da hab ich ‘ne Taube am Fenster gesehn
Sie fliegt davor und hält sich fest
sagt wohl »Geh’ endlich raus aus dem Nest…«
Wär’s Fenster noch offen gewesen
hätt ich’se wohl scheuchen müssen
So flatterte sie und schaute mich an
Dann kam eine andere — weg war sie dann.
10.10.2002
Du bist unendlich:
Ein Schweif
so lang wie eine Nacht
geballt im Strudel
schnell wie Licht
tausende Tonnen schwer
trennt dich Trägheit vom Begehr.
Einzig die Kraft des Geistes
zeigt dir vage dein Ziel.
Gleißend ist das Feuerwerk
im Strudel schnell die Möglichkeit
du bist der Zukunft zugekehrt
Einzig in der Welle Form
hat das Jetzt einen Augenblick
dir ein Universum aufzutun
wo du ein Wesen bist aus Zeit
um das zu sehen, was für dich bleibt.
Du bist unendlich.
03.07.2016
Dutzend
doppelt sechs
drei mal vier
alle mit gemeinsamer Mitte
Kusszahl
22.07.2015
Ehrgeiz!
Gib alles!
Du schaffst das!
Du hast die Kraft!
Super!
22.07.2015
Ende
stimmloser Schrei
nicht fertig gelebt
Schatten weichen grellem Licht
Neubeginn
22.07.2015
Es war einmal
Ein süßes Haus,
Das sah wie eine Ecke aus.
Am schmalen Ende recht bescheiden,
Hatte aber lange Seiten,
Die führten bis ans Wasser ran –
Das zog so manche Ente an.
Es war einmal
Ein Haus voll Kunst.
Im Hof gab es auch Tabakdunst.
Aufs schöne Geländer ganz aus Holz
Und die Räume oben war man stolz.
Dort stellten viele Künstler aus
Oft gab es hierfür auch Applaus.
Es war einmal
Viel Livemusik,
Kino wie auch manch’ Bühnenstück
Dazu Kaffee, Wein und Salzstangen
Das hielt die Leut’ schon gefangen
Manch’ feines Schrummfidebumm
Fand hier auch sein Publikum.
Es war einmal
Ein Platz am Fluss
Da saß man gut bis ganz zum Schluss
Im Kerzenlicht direkt am Wasser
Das tat auch gern mal der Verfasser.
Die Gera bot auch viel dem Blicke:
Enten, Bäume, Schlösserbrücke.
Es war einmal
Ein Haus mit Tonne
Im kalten Herbst ’ne wahre Wonne.
Die Gäste um die Feuerstelle
Verweilten lang an dieser Quelle.
Die „Fiat Lux” hat sie geheißen,
Knisternd, lodernd und aus Eisen.
Bis Halloween gab’s dieses Haus,
Danach musste dort schnell alles raus.
Nun fehlte was in uns’rer Stadt,
Was Freiheit, Kunst, Musik auch hat.
Es war einmal
Ein großes ABER –
Niemand wusste was, trotz viel Gelaber.
Lange fand man nichts dergleichen –
Tage, Wochen und Monat’ weichen,
Bis doch ein neuer Start gelang:
Im „Speicher” bei Kunst, Kerzen und Gesang.
25.01.2014
Gewitter
ein Blitz
und ein Donnerschlag
Gespräche verstummen, Glas splittert
Atemlos
22.07.2015
Idee
leuchtender Gedanke
mit einem Wolframfaden
verbreitet ein verbotenes Licht
Herzenswärme
22.07.2015
Kaffee
kolumbianische Bohnen
geröstet und gemahlen
über Hose und Hemd –
Verschwendung
22.07.2015
Albinokatze
Bernsteinkatze
Chillkatze
Dreibeinkatze
Edelkatze
Feuerkatze
Großkatze
Hauskatze
Irre Katze
Jagdkatze
Klosterkatze
Lauerkatze
Mauerkatze
Naschkatze
Ofenkatze
Polterkatze
Quasselkatze
Rennkatze
Schlemmerkatze
Tanzkatze
Ulkkatze
Veggie-Katze
Waldkatze
Xenokatze
Yogakatze
Zwergkatze
25.07.2015
Leise
sie schläft
weckt sie nicht
sonst mault sie wieder
Pssssssst
22.07.2015
Masten
werfen Schatten
auf dem Acker
Elektronen surren im Wind
Bzzzzzzzzzz…
22.07.2015
Materie
festes Licht
auf kleinstem Raum
Energie gefangen im Wirbel
Trägheit
22.07.2015
Nachbarin
hübsch anzusehen
mit lockigem Haar
ist leider nicht allein
Mist
22.07.2015
Nichts
alles weg
nicht mal Luft
weder Materie noch Energie
Oummmmmmmmmm…
22.07.2015
Ofenrohr
innen schwarz
gebogen, gefalzt, geriffelt
strebt dem Schlote entgegen
Rußkurve
11.03.2017
Persönliche Nähe
Auf einer Wiese
Regenbogen am Horizont
Augenblick in Verbundenheit
Die Zeit steht still
Im Bewusstsein
Eines ewigen Moments
Sind wir Eins.
15.09.2014
Radeln
im Grünen
den Berg hinauf
und auch wieder runter
Huiiiiiiiiiiii!
22.07.2015
Religion
das Wort
DU musst glauben
ohne Dich geht’s nicht
Erlösung
22.07.2015
Rückenwind
ganz geschwind
surren die Pedale
doch mit einem Male
Rad-Helm-Ast-Geschepper
22.07.2015
Schmetterlinge
umeinander tanzend
mit unsichtbarem Band
über Wiesen und Bäche
Verliebtsein
22.07.2015
Singularität
unendlich kompakt
Sonnen umkreisen sie
wie Motten die Kerze
Schwerpunkt
22.07.2015
Sommer
sechsunddreißig Grad
mein großes Vanilleeis
fällt der Gravitation anheim
Sauerei!
22.07.2015
Stille ist
Chronologisch gesehen
Herrlich zeitlos.
Richtig eingesetzt
Erweitert sie die
Innere Wahrnehmung.
12.10.2018
Tablet
flachstes Design
wie dickes Papier
Postbote hat’s zweimal gefaltet –
Kaputt
22.07.2015
Temporär
zeitlich begrenzt
auf Erden wandeln
nur die Spuren bleiben
Beziehungsfilz
22.07.2015
Überkopf
Unter mir
ziehen die Wolken vorbei
und oben klaffender Boden
Schwerelos
22.07.2015
Unsichtbar
leise tastend
Schritte mit Bedacht
da gnarzte der Boden
Schrecksekunde
22.07.2015
Du Licht im Dunkel,
Lodernd fein,
Ziehst Du in mein Herzen ein,
Das wahre Licht
Oh welch Glück -
Ich stehe in Deinem Bann
Möchte nicht zurück,
So dass ich nur noch näher kommen kann,
Denn Du ziehst mich magisch an !
Deine Wärme umgibt mich zart,
Auf wunderbare Art,
Streichelst Du mich,
Um zu erhöhen meine Fahrt,
Welche zu Deinem Glanze führt,
So dass ich nur noch näher kommen kann,
Denn Du ziehst mich magisch an !
Du berührst mich,
Ich werde schwach,
Meine Flügel brennen,
Ich bewege mich mit Weh und Ach
Möchte noch Dein Quell’ erkennen
Komm lass’ mich doch noch näher ’ran,
Denn Du ziehst mich doch so magisch an !
Deine Wärme eröffnet mir
Zu Deiner Seele eine Tür,
So verlasse ich meine Dunkelheit,
Gehe ein in Deine Herrlichkeit,
Mein Körper ab hier nicht weiter gehen kann,
Doch meinen Geist ziehst nur Du in deinen Bann!
20.05.2000
Ein lauschiger Sommerabend
Die Temperatur noch höher als die Stunde schlägt
Golden die Strahlen der untergehenden Sonne
Im Hirschgarten spielende Kinder
Die Wiese voller Menschen
Langsam schiebt sich ein Wolkendeckel
Sonnenstrahlen werden weich, versuchen sich
hier und da an der dunklen Front vorbeizumogeln
Bäume beginnen sich im aufkommenden Wind zu wiegen
Eine Böe wirft leere Pappbecher um
Und einen halbvollen — meinen.
Gedämpftes Licht lässt Schatten verschwimmen:
Wolken, Schatten, Flimmern, Flackern, Bäume wehen, Decken fliegen
Wetterleuchten
Donnerschlag!
Kinder schreien
Regen
28.08.2020
Wiesenfarben
meist grün
dazu gelbe Kleckse
auch blaue und rote
Farbenmelodie
22.07.2015
Worte
elf Freunde
verbunden mit Bedacht
weben flugs ein Bild
Elfchen
22.07.2015
Zuckermund
grüne Augen
Fruchteis bei Napoli
Sie genießt die Dekokirschen
heiß
22.07.2015
Zugfahrt
Rattam rattam
Wälder und Städte
huschen am Fenster vorbei
Aussichtsstakkato
22.07.2015