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Weihnachtlicher Fischblick

Beim Betrach­ten alter Auf­nah­men kam ich auf die Idee, nach etwa 10 Jah­ren wie­der mit dem Weitwinkel-Konverter zu foto­gra­fie­ren. Ich ver­band dies mit einem Spa­zier­gang durch die pan­de­misch auf Abstand getrimm­te, aber den­noch wun­der­schön weih­nacht­lich geschmück­te Erfur­ter Innen­stadt. Fischaugen-Fotos haben inter­es­san­te per­spek­ti­vi­sche Eigen­schaf­ten: Nähe und Fer­ne wer­den ver­stärkt, Ecken wer­den spit­zer, Tun­nel wer­den tie­fer. Da wird man ein wenig in das Bild reingezogen.

Einen Fischaugen-Konverter schraubt man vor ein Objek­tiv, was die Brenn­wei­te auf das 0,21-fache ver­kürzt und damit das Sicht­feld beträcht­lich ver­grö­ßert. Ich woll­te den gesam­ten Abbil­dungs­kreis auf dem Sen­sor brin­gen, so ent­schied ich mich für ein Zoom-Objektiv, um den Abstand des Kon­ver­ters zum Sen­sor zu ver­grö­ßern. Braucht man das nicht, kann man den auch auf eine Fest­brenn­wei­te schrauben.

Das Objek­tiv hat 18 mm, die Kame­ra einen Fak­tor 1,6 — macht also 28,8 mm. Durch den Kon­ver­ter ver­kürzt sich das wie­der auf rund 6 mm (0,21 x 28,8).

Sta­tiv: Man­frot­to 190XPROB mit Sta­tiv­kopf Man­frot­to 804RC2

Kame­ra: Canon EOS 500 D

Objek­tiv: Canon EFS 18–135 mm, 67 mm, f/3,5‑f/5,6

Step-Down-Ring 67 auf 58 mm

Kon­ver­ter: Vivi­tar Series 1 High Defi­ni­ti­on 0,21 X Fishe­ye Lens, 58 mm

Wer­te: ISO 100, Blen­de f/8…f/11, Belich­tung 4…20 Sekunden

In die­sem Jahr ist drau­ßen zur Vor­weih­nachts­zeit dank der Impf­fort­schrit­te schon wie­der weit mehr mög­lich als im letz­ten Jahr, doch es scheint auch jetzt noch ein wei­ter Weg zurück zu wirk­li­cher Nor­ma­li­tät für alle. Der all­ge­gen­wär­ti­ge Virus hält die Men­schen im zwei­ten Jahr in Schach.

Ja es gab tat­säch­lich einen Weih­nachts­markt in Erfurt: Der durf­te nur als Geimpfte/r oder Genesene/r (2G) betre­ten wer­den. Dafür gab es Zäu­ne, Secu­ri­ties und Prüf-Schleusen wie bei einem Kon­zert. Schon nach zwei Tagen wur­de alles bis auf den Baum und die Krip­pe wie­der abge­baut. Die schö­ne Weih­nachts­py­ra­mi­de steht in die­sem Jahr zum ers­ten Mal am Bene­dikts­platz. Da passt sie wun­der­bar hin, fin­de ich. Sie wirkt als stün­de sie schon immer da.

Auch anders gegen­über dem Vor­jahr ist, dass man sich als 2G-Angehörige/r wie­der in Gast­stät­ten bege­ben und ein Fei­er­abend­bier­chen trin­ken kann. Das habe ich nach mei­nem Spa­zier­gang gemacht. Im Spei­cher Erfurt habe ich mit mei­ner weit­wink­li­gen Objek­tiv­kom­bi auch noch ein paar Auf­nah­men gemacht. Die Gemüt­lich­keit hier lechtzt und war­tet gedul­dig auf die viel­fäl­ti­ge kul­tu­rel­le Bele­bung, wie es sie einst gab. Hof­fen wir auch für das nächs­te Jahr das Beste.